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1. Für Seminare - S. 138

1912 - Breslau : Hirt
138 B. Länderkunde. — I. Asien. genommen und der Boden gartenmäßig angebaut. Die dicht aneinandergereihten Ackerfluren der Ebeue erzeugen Getreide (Weizen, Gerste, Hirse, Hafer) und Hülsenfrüchte. Der wichtige Reisbau herrscht im ganzen Lande und erreicht erst in der Breite von Peking seine Nordgrenze; noch weiter nach N und Nw erstreckt sich die Zone der Baumwollkultur. Für den Baumwuchs ist in der Ebene kaum noch Raum geblieben. Den Verkehr vermitteln fahr- bare Straßen, die von Kamelen, Pferden, Maultieren und Eseln belebt werden. 78. Tee-Pflanzung in China. Der Tee verlangt reichliche Bewässerung. Die Blätter werden wiederholt, jedoch höchstens fünfmal jährlich, geerntet, an der Sonne getrocknet, über Feuer in eisernen Pfannen geröstet und noch heisz zwischen den Händen gerollt. Dann erfolgt ihre Sortierung und Verpackung. Schwarzer und grüner Tee werden von den Blättern desselben Strauches durch verschiedene Behandlung gewonnen. Das gebirgige Südchiua besitzt mittelmeerische Vegetation mit immergrünen Sträuchern. In den Tälern und Sumpfniederungen gedeihen Reis, der aber den einheimischen Bedarf nicht deckt, und Zuckerrohr. Der Mohnbau hat namentlich in der Provinz Setschwan große Bedeutung gewonnen. Die sanften Gehänge der Berge und Hügel sind mit Teegarten1 sbild 78) geschmückt. Die Zucht der Seidenraupe, über ganz China verbreitet, blüht am meisten im Mündungsgebiet des Jäutsekiäug, am Kaiserkanal und in Schantuug. China liefert etwa die Hälfte des jährlichen Ro hseidebedarfs der Erde. Die waldgeschmückten Gebirgshöhen sind reich an wertvollen Holzarten. In den Gebirgen hat Südchina nur schmale Saumpfade für Maultiere und Pferde, in den Tälern dagegen blüht die Schiffahrt auf Flüssen und Kanälen, soweit diese nicht, wie der Kaiserkanal, infolge der Entwicklung der Küsten- schisfahrt streckenweise in Verfall geraten sind. 1 Der Tee ist das Nationalgetränk der Chinesen.

2. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 83

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Australien. 83 Die Bewässerung des Festl and es ist infolge der Regen- armut und bei den? Mangel an Schneegebirgen sehr armselig. Es fehlt den Flüssen an dauerndem Wasserbestand. Nur in dem begünstigten 8.-0. hat sich das einzige größere Flußsystem mit dauerndem Wasser entwickelt: das des M u r r a y (mörre) mit dem Darling. Alle Flüsse, welche nur zeitweise Wasser führen »der sich zur Zeit der Dürre in einzelne Lachen auflösen, heißen Cre^eks «kriks). — Ju den Tiefebenen w. vom Murray liegen zahlreiche Salzsee n. Der größte ist der E y r e - (er-) See. Die Pflanzen- und Tierwelt Australiens weist ganz eigenartige Formen auf. Dichtere Wälder finden sich nur selten, aber auf blumenreichen Grasboden stehen einzelne Bäume oder Baum- gruppen, ohne Unterholz, nach Art eines lichten Parks. Zu den Baumarten gehören Grasbäume, Baumfarne, die blaugrünen Kasuarinen mit ihren nadel- und federartig belaubten Zweigen, von den Weißen auch Keulenbäume genannt, da die Eingeborenen hieraus ihre Streit- kolben schnitzen , ferner die (bis über 100 m hohen) Eukalypten, auch Gummibäume genannt, da sie reichlich Gummiharz ausschwitzen, endlich hohe Akazien mit nngefiederten Blättern. Die Hlußufer werden oft von undurchdringlichem Buschwerk begleitet. Strichweise, wie um den Darling, dehnen sich endlose Grassteppen ans. Die wüstenartigen Wildnisse des Binnenlandes sind stellenweise mit fast undurchdringlichem Gesträuch- dickicht, Scrub, anderwärts mit den Büscheln des Stachelschwein- grases bestanden. — Der einheimischen Tierwelt fehlen die kräftigeren Tierformen der übrigen Erdteile. An Säugetieren besaß das Australsestland allerlei Beuteltiere, darunter das Riesenkänguru, ferner das Schnabeltier und den fuchsroten, hundeartigen Dingo- An Vögeln sind dem Festlande eigenweiße Adler, schwarze S ch w ä n e, der Emu oder austr- Strauß, der prächtige Leier schwänz und zahlreiche Papageien (darunter der Kakadu), aber keine Singvögel- Doch sind diese, wie auch unsere Haustiere und Kulturpflanzen, jetzt dort längst eingeführt. An M i n e r a l i e n weist das Festland Reichtum an Gold,Stein- kohlen und Kupfer auf. 2. Die Lewohner scheiden sich in Ureinwohner und eingewanderte Völker. Erstere sind die dunkelfarbigen, häßlichen Australueger, deren es noch 55000 giebt. Bei der armseligen Tier- und Pflanzenwelt ihrer Heimat kamen sie nicht über ein wildes Wanderleben hinaus. In geringzähligen Horden streifen sie auch heute noch im Innern des Landes umher, wohnen in Höhlen und im Busch oder bauen kunstlose Zelte und ernähren sich von der Jagd, vom Fischsang und von der Bettelei bei denweißen. Auch Wurzeln, Raupen, Eidechsen und Würmer verschmähen sie nicht als Nahrung. — Alle Versuche, sie an ein seßhaftes, arbeitsames Leben zu gewöhnen, sind gescheitert. Unter den Eingewanderten sind naturgemäß dieengländer am zahlreichsten vertreten, außerdem Deutsche (80000), namentlich in Südaustralien, und Chinesen (42000). Bis 1867 benutzte England einzelne Gebiete Australiens noch als Verbannungsort für Verbrecher. — Die Hauptnahrungsquellen sind Viehzucht, Ackerbau, Bergbau und H a n d e l. Australien nährt die größten Schaf- h e r d e n d e r Erde und beherrscht mit seiner W o l l a n s f n h r den europäischen Markt. Europäische Kulturpflanzen, als W e i z e n , Korn, Obst, Wein und Südfrüchte, gedeihen vortrefflich. Durch Anlagen von Eisenbahnlinien sucht man den Handel zu fördern; von 6*

3. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 56

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
56 Zweiter Teil. Die natürlichen Wirtschaftsgebiete Deutschlands. In der 35—40 km breiten Oberrheinischen Tiefebene verbindet sich ein außerordentlich mildes Klima mit einer fruchtbaren Bodenkrume; hier finden sich also die natürlichen Voraussetzungen für gartenartigen Anbau und große Volksverdichtung in hohem Maße. Man kann innerhalb dieses Tieflandstriches drei Zonen unterscheiden: den in in einem künstlich geregelten Bett dahinwogenden, von feuchten, buschigen Auländern umsäumten Fluß, das wohlausgenützte frucht- schwere G a u l a n d und das rebengesegnete W e i n l a n d , zu welchem auch der K a i s e r st u h l zählt, der sich als vulkanische Einzelerhebung hart am Rhein bei Breisach über 300 m hoch unmittelbar aus der Ebene aufreckt. Von Mannheim an nimmt der Strom Schiffe mit 700 bis 900 Tonnen Tragfähigkeit auf sich; dazu gesellt sich namentlich vom Neckar her ein äußerst reger Floßverkehr. Die beiden Ufer entlang ziehen viel- benützte Schienenstränge und 10 wichtige Bahnlinien queren die Tiefebene. Außerdem fließt auf der Westseite noch die Elsässer Jll mit dem Rhein parallel und Kanäle verbinden ihn sowohl nach Süden hin mit dem Rhone als nach Norden und Westen hin mit der Seine. — Im Gau - land begegnet uns nur dort magerer Wald, wo das fette Schwemmland aus Lehm und Löß durch Sandlager unterbrochen wird. „Sonst liegt eine wie in Beete zerstückelte Flur vor uns, wo die emsige Betriebsamkeit kleiner Besitzer den Feldbau auf eine hohe Stufe der Ertragsfähigkeit gehoben hat." Neben dem prächtigsten Weizen trägt der tonreiche Boden feinste Gerste, die namentlich im Unterelsaß einer schwunghaften Bier- brauerei dient. Die Büschelähren des Maises mit ihren vollen Körnern be- weisen, daß man hier den Mais nicht wie sonst fast überall in Deutschland bloß als Futtermais der Blätter wegen baut. Neuerdings hat sich die Zucker- rübe den älteren Kulturen von Krapp und Zichorie zugesellt. Ferner bringt diese gesegnete Ebene trefflichen Hopfen (besonders im Unterelsaß), sowie die beste und massenhafteste Ernte deutschen Tabaks hervor. Ganz besonders ist es jedoch die Fülle von Baumfrüchten und von Wein, welche die oberrheinische Ebene wie überhaupt das Rheingebiet des deutschen Mittelgebirgslandes auszeichnet. Obst spielt am Rhein eine ungleich wichtigere Rolle für die Volksernährung als im übrigen Deutsch- land, und der Wein ist hier das Getränk auch des gemeinen Mannes?) Hohe Walnußbäume beschatten die Landstraßen und die Edelkastanie reift wie in Frankreich oder in den Mittelmeerlanden ihre wohlschmeckende Frucht. 1) Die jährliche Weinernte bewertet sich durchschnittlich im Elsaß auf 15mill., in der Vorderpfalz auf über 10y2 Mill. Mk., in Rheinhessen in guten Jahren auf über 8 Mill. Mk. — In Baden gibt es fast 9 Mill. Obstbäume. Auf den Kaiserstuhl allein kommen an 6000 Kirschbäume, die in ertragreichen Jahren gegen 20000 Ztr. Kirschen liefern.

4. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 51

1903 - Karlsruhe : Lang
— 51 - Verkehr wurde unter Benutzung der neuen Fortschritte gehoben. Im Jahr 1835 erfolgte der Anschluß Badens an den deutschen Zollverein; 1838 wurde der^.bedeutsame Beschluß gefaßt, Großherzog Leopold im Kreise seiner Familie. eine staatliche Eisenbahn von Mannheim bis Basel zu bauen. Der Anfang dieser ersten Staatsbahn in Deutschland, die Strecke Mannheim—heidelberg, wurde am 12. Sept. 1840 eröffnet. Um ihr Zustandekommen hatten sich besonders die Staatsmänner Nebenius und Winter verdient gemacht, denen 4*

5. Grundriß der neuern Geschichte - S. 87

1835 - Berlin : Trautwein
§. 3. Q3ege6enljeiíett t>ott 1763—1789. 87 fdjloflcn, in welchem Sofeph ftcí> mit 38, von dem %nn, bei* ídonau und 0a(¿ad) abgegrenjtcn, ($5eviertmcilen begnügte. Sofeplj Ii. würde 1780 burd) bcn íob feiner ‘Djíutter ^tfíein/ regent; tbátig, verftanbvoll und wípbcgieríg, wünfd)te er feine Untertanen glücflid) ju madjen und nad) ^riebridfé Ii. Vorbilbe feinen 0taat ju großer innerer 0tárfe ju ergeben; bej^aíb wollte er alle Uebclflánbe fogleíd) abftcllen und bícfclbc ©efefcgebung und Verwaltung in allen feinen Éánbern entführen; allein die 33er-' fd)iebenartigfeit biefer, (Eigentum und §eftf)alten alter ©eredjt* jame hemmten feine wohlgemeinten 2»6ftd)tcn, und der nachmalige Verfud), sie mit ©ewalt burd)¿ufef¿en, erregte bcbcnf(íd)e @álj< rungen und in den Sueberlanben fogar offenen ííufftanb. Sm Saíjrc 1785 fud)te cr Vaiern burd) íaufd) ¿u erwerben, tnbem er dem Äurfürjten $arl ‘vt^eobor bcn grfijjten íf)cd der 97ieber- lanbe alé ein ^bnigreíd) Vurgunb 6ot; der Sbiberfpruch bcé^cr-' ¿ogé ^arl und die ©egcnvorfmungen Sriebridfé und (auf beffen 33eranlaffung) aud) Stujjlanb’é vereitelten jebod) biefen ^lan, und um bcn 3umib und die Verfaffung beé beutfd)en 9veicl)é vor ähnlichen S3erfud)cn in gufunft ju fid)crn, fchlojj Sriebrid) mit Äurfachfen und Hannover 1785 den beutfd)cn §ürfienbunb *), welchem halb nod) mehrere anbere bcutfd)e durften beitraten. $ riebt ich 13- fr a r 6 am 17. 3lug. 1786: gleid) grojj alé ^elbherr wie alé $6nig, gleid) auégejeid)net burd) 0d)arfblicf wie burd) unermübete ^hatigfeit, fud)te cr (Erholung in der V>cfd)áftigung mit der Edtuftf, der ‘Poefie und den Sßiffcnfd)aftcn, int Umgänge und Vricfwcchfel mit belehrten, namentlich Sorban, b’2írgené, b’2ílembert und befonberé 33o(taire, und in der Ídarfíetlung der Gegebenheiten feiner Seit. 0eine Svegieryng war wie die feincé 33a:eré cine (Eabínetéregierung, und die Verwaltung blieb im 38efentlíd)en wie biefer fíe georbnet hatte; auf baé ^riegéwefen wanbte ^riebrid) Ii. befonbere 2íufmerffamfeit, cine Steform bcé Suftijwefené licjj er burd) (Eocceji beginnen und burd) (Earmer fortfe^en, 2(nbau und Gevblferung vermehrte er burd) Urbatv mad)ungen und burd) 3lnfteblung §rember, baé ^abriíwcfen fud)te cr burd) Unterftúhungen und (Einfuhrverbote ju heben, den itu nern Verfchr befórberte er durch Einlegung von (Eanálcn; wenig that er für die allgemeine Volíébdbung, bagegen erneuerte er die ¥) Ooö. wlicv), ©ariwumg Sfuftcnounitf. 1787.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 223

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 223 — Religion nach sind die meisten Bewohner Mohammedaner; doch ist auch die Zahl der Christen nicht unbedeutend. Residenz- und Industriestädte im Gebiete des hohen Atlas: 33. Marokko (Marakesch, die Geschmückte), Haupt- und erste Residenz- stadt des Reiches, Stapelplatz für den Durchfuhr- und Karawanenhandel, Lederfabriken (Maroquin). 34. Fßs, zweite Residenz und größte Stadt des Sultanats, wichtigste Handels- und Industriestadt (Waffen, Lederwaren, Teppiche, Gewebe). Haupt- sitz der mohammedanischen Gelehrsamkeit. Mittelmeerhäfen im Bereich des Tell-Atlas: 35. Algier, Hauptstadt Algeriens, Sitz des Gouverneurs und bedeutendste Handelsstadt des Landes. Bahnverbindung mit den Häfen Oran im W. und Philippeville im 0. — Von Philippeville führt eine Bahnlinie südwärts nach Biskra, einer Oase jenseit des saharischen Atlas. Frankreich beabsichtigt, diese Linie quer durch die Sahara über Agades bis an den Tsad-See zu führen; auch ist eine Verbindung Orans mit Timbnktu geplant. 36. Tunis*), Residenz des Beys, neben Alexandrien bedeutendste Handels- stadt Nordafrikas, mit vielen Fabriken und reichen Bazars. Hafen Goletta. bedeutender Schiffsverkehr mit Marseille, Italien und der Levante. Viii. Die afrikanische Inselwelt. Wodenform xtxib Kewcrsser. § 185. Die afrikanischen Inseln sind fast alle gebirgig, von vulkanischer Natur und großer Fruchtbarkeit. Unter den Jnfeln des indischen Oceans (s. § 160) befinden sich auch Korallenbauten (Sansibar, Amiranten, Seychellen). Madagaskar, die drittgrößte Insel der Erde (größer als die Pyrenäen- Halbinsel), besteht aus einem granitischen Gebirgskeru, dem Sand, Kalk und im N. auch Vulkanboden vorgelagert ist. Die größeren, teilweise schiffbaren Flüsse (Länge der Themse oder Ems) strömen der Straße von Mocambique zu. Unter den vulkanischen Inseln des atlantischen Oceans (s. § 160) erhebt sich Tenerisa, die größte der Canarien, mit dem Pico de Teyde**), 3700 m hoch (Höhe des japanischen Jnselvulkans Fudschijama). *) Nördlich von Tunis die Ruinen Karthagos. **) Dieser gewaltige Vnlkankegel, dessen Gipfel, der Zuckerhut, im Winter eine Schnee- Haube trägt, hat den letzten Ausbruch an seinen Flanken vor kaum 100 Jahren erlebt. Seine steilen Abhänge tragen in süns übereinander liegenden Stockwerken fünf Pslanzenregionen: die Zone der Weinreben (mit Euphorbien, Drachenbäumen, Dattelpalmen, Bananen, Zucker- rohr), der Lorbeeru (mit Eichen, Oliven, Farnen, Epheu), der Fichten (mit Heidekraut und Erdbeerbäumen), der Retama, einer Ginsterart, und der Gräser.

7. Europa - S. 179

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 179 — lichen Einöden. In den Waldungen Hausen noch Wölfe und Wild- schweine. 2. Die Tiefebeue. Sie reicht von der Maas und Sambre bis zur Nordsee. Ihr größter Teil ist wohlangebaut. Die frucht- baren Felder sind mit Bäumen oder Hecken eingefaßt und liefern vortreffliches Getreide und zartes Gemüse. Am fruchtbarsten ist das Gebiet zwischen Gent und Antwerpen. Es heißt der „Lust- garten von Flandern." Zur sachlichen Besprechung. a. Wie benutzt der Belgier die weite Ebene seines Vater- landes? Ter größte Teil ist wohl angebaut, bedeckt mit frucht- baren Feldern, anf denen nicht nur Getreide, sondern auch Zucker- rüben, Flachs, Hanf, Hopfen und Tabak in Hülle und Fülle ge- deihen, oder erfüllt mit wundervoll grünen Wiesen, auf denen statt- liche Pferde, wohlgenährte Rinder und wollereiche Schafe weiden. b. Und wie sieht es im gebirgischen Teile aus? Hier finden wir ausgedehnte Moore (Venn-Moor!) und große Buchen- und Eichenwälder. D. Und was können wir von der Karte über die Bewässerung ablesen? Belgien ist gut bewässert. Wir bemerken außer einer Anzahl kleiner Gewässer zwei große Flüsse. 1. Die Maas mit der Sambre. Allerdings gehört nur der Mittellaus der Maas zu Belgien. Quelle und Oberlauf befinden sich aus französischem, Unterlauf und Mündung auf niederländischem Boden. 2. Die Schelde. Sie entspringt auf den letzten Ausläufern der Ardennen in Frankreich, überschreitet aber schon nach kurzem Laufe die belgische Grenze und fließt erst in nördlicher, dann in nordöstlicher, dann in nordwestlicher Richtung der Nordsee zu. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie mag es wohl um das Gefälle der Schelde bestellt sein? Sicherlich fließt die Schelde sehr langsam, denn ihre Quelle liegt nicht hoch, und ihr Lauf geht fast ausschließlich durch Tiefland. b. Seht euch einmal die Mündung der Schelde genauer an. (Die Schelde teilt sich unterhalb der Stadt Antwerpen in zwei breite Arme, Westerschelde und Osterschelde genannt. Diese Arme stehen mit einander und auch mit der Rheinmündung in vielfacher Verbindung.) E. Können wir aus Lage und Bodenbeschaffenheit nicht auch einen Schluß auf das Klima des Landes machen? (In Belgien wird ein doppeltes Klima zu unterscheiden sein. Im Flachlande wird ein feuchtes 12*

8. Die Landschaften Europas - S. 187

1900 - Trier : Lintz
Das Marschgebiet und die Küste. 187 schätzen, wenn wir auch die einzelnen Züge des Kulturbildes, das sich auf dem selbstgeschaffenen Boden entfaltete, betrachten. Ein Haupterwerbszweig wurde die Viehzucht und zwar die Rindviehzucht. Aus dem ausserordentlich fruchtbaren, aus dem Schlamm des Meeres und der Flüsse bestehenden Boden spriesst das Gras, in seinem Wachstum noch gefördert durch ein grosses Mass von Feuchtigkeit, aufs üppigste hervor. Auf verhältnismässig kleiner Weidefläche findet eine bedeutende Zahl von Rindern ein reichliches Futter. Überall fällt uns so- wohl die Grösse der weidenden Rinderscharen als auch das vor- treffliche Aussehen des Viehs auf. Die Bereitung von Käse und Butter findet in grossem Umfange statt, und diese holländischen Erzeugnisse zeichnen sich durch ihre vorzügliche Güte aus. Hohe Bedeutung hat die Rinderzucht vor allem in dem Gebiet der Grünlandsmoore, einem Landstreifen, der östlich von dem eigentlichen Marschgebiete, zwischen diesem und dem Geest- lande liegt. Doch auch in weiten Bezirken der Marschen selbst ist sie wichtigster Erwerbszweig, so auf der Halbinsel Nord h oll and, wo der Ort Edam liegt, der dem beliebten Edamer Käse den Namen gegeben hat, ferner auf den Inseln von See- land und in Landstrichen von Friesland. In vielen Gegenden der holländischen Marschen war aber doch der Boden zu wertvoll, um bloss dem Graswuchse zu dienen. Der Anbau von Kulturgewächsen versprach grössern Gewinn. In den Vordergrund traten besonders solche, denen ein grosses Mass von Feuchtigkeit zusagt, z. B. Flachs, Tabak, Zucker- rüben. Zu diesen Handelsgewächsen gesellten sich noch Krapp, Zichorien, Kräuter und Sämereien. Berühmt ist auch die Blumenzucht, namentlich von Zwiebelgewächsen. Für sie erwies sich besonders der leichte, etwas sandige Boden in der Gegend von Haarlem als sehr geeignet, wo die grossen Beete von Hyacinthen, Tulpen und andern Blumen im Frühlinge eine herrliche Pracht entfalten. Ferner hat der Anbau von Gemüsen, in erster Linie von Kohl und Bohnen, eine grosse Verbreitung gefunden. Neben den hellgrünen Grasweiden, den blauen Flachs- feldern und den blaugrünen Kohlbeeten erscheinen häufig, wenigstens in manchen Gegenden, auch gelbe Weizenäcker. Alle Kulturen aber lassen die Fruchtbarkeit des Bodens erkennen und lohnen durch reiche Erträge. So ist der Boden der holländischen Marschen wohl teuer, aber nicht zu teuer erkauft. Auf das Werk der Väter gründet sich der heutige grosse Wohlstand der Be- wohner, und alle Unternehmungen, die gegenwärtig noch ge- plant oder schon in der Ausführung begriffen sind, werden wieder, so kostspielig sie auch sein mögen, zu einer Quelle zukünftigen Reichtums. Wir haben bisher nur die Erträge des Bodens, also den unmittelbaren Nutzen, den er bringt, betrachtet. Die Kanal- und Deichbauten hatten jedoch noch einen andern Zweck. Durch sie

9. Europa - S. 305

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
= 305 Eine Wegstunde nordwestlich liegt Za an dam, sahndamm (24000 Einw.), berühmt durch den Aufenthalt Peters d. Gr., der sich hier auf den damals berühmten Werften mit dem Schiffsbau bekannt machen wollte. Seine Holzbaracke ist Eigentum des Kaisers von Rußland; sie wird durch einen schönen Steinbau, der sie umschließt, geschützt: Ebensoweit von Amsterdam nordöstl. liegt das wegen übertriebener Reinlichkeit bekannte Dorf Broek, bruk, welches ein Villenort reicher Kaufleute geworden ist. „Für jeden Besucher stehen Filzpantoffeln, die man über die Schuhe zieht, bereit. Selbst die Kuhställe sind mit Marmorplatten ausgelegt und so sauber, daß sie wie Wohnstuben aus- sehen." Doch hat sich in neuerer Zeit schon manches geändert. Nörd- lich liegt Edam, berühmt durch den Edamer Käse, der in Form großer rot- und gelbgefärbter Käsekugeln in alle Welt geht. Westlich von Amsterdam liegt Haarlem (75000 Einw.), eine schöne, freundliche Stadt, blühend durch ihre Blumenzucht. Furchtbar hat die Stadt einst durch die Spanier zu leiden gehabt. Als sie (1573) nach siebenmonatiger Belagerung fiel, wurden alle Soldaten und 2000 Bürger hingerichtet. Im 17. Jahrhundert wurden für schöne Blumen- zwiebeln überaus große Summen, bis 4000 Franken für eine Tulpen- zwiebel, gezahlt. Noch heute werden Blumenzwiebeln, Tulpen, Krokus, Narzissen, Anemonen u. a., bis nach Amerika versandt. Im Frühling bieten die weiten Blumenfelder einen herrlichen Anblick, und köst- licher Duft erfüllt die Lüfte. Große Fruchtbarkeit ist auch im Ilaar- lemer Polder, das sich südöstl. von Haarlem in der Richtung nach Leiden erstreckt und durch Eindeichung und Trockenlegung des fast 200 qkm großen Haarlemer Meeres im vorigen Jahrhundert gewonnen ist. Wo bis dahin Wasserwogen trieben, wohnen hfeute 18000 Menschen in freundlichen Dörfern, umgeben von fruchtbarsten Feldern rund üppigen Wiesen. Südl. liegt Leiden (58000 Einw.) am Alten Rhein, der wegen Versandung der Schiffahrt nur noch wenig dient. Im Mittelalter war die Stadt ein wichtiger Hafenplatz, der Mittelpunkt der holländischen Weberei und der Sitz einer berühmten Universität. Sie zählte damals fast doppelt so viel Einwohner als jetzt. Als 1574 die Belagerung der Spanier die Stadt in größte Bedrängnis gebracht hatte, ließ Wilhelm von Oranien zur Rettung die Deiche durchstechen. Eine kleine Wegstunde vom Meer entfernt liegt der Haag (260000 Einw.), die drittgrößte Stadt des Landes, die Residenz. Hier war einst ein Jagdsitz der Grafen von Holland — daher der Name „des Grafen Gehege , s Gravenhage. Erst Ludwig Bonaparte hat als König von Holland „dem größten Dorf Europas" Stadtrechte gegeben. Mit seinen breiten Straßen, weiten Plätzen, schattigen Spazierwegen und freund- lichen Villenvierteln macht es den Eindruck einer neuen nichthollän- dischen Stadt. In der Haager Galerie finden wir u. a. Rembrandts be- Oppermann u. Pottag, Präp. Bd. I. 20

10. Europa ohne Deutschland - S. 195

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 195 — durchzogen, dessen höchste Gipfel über 4000 m emporsteigen. Die Küste ist an vielen Stellen sumpfig und wegen des heißen Klimas sehr ungesund. b) Bewässerung, Pflanzen- und Tierwelt. Die hohen Gebirge sind sehr reich an Niederschlägen. Sie entsenden als größten Fluß den Kaiserin Augustasluß, der bis tief in das Land hinein sogar kleinen Seedampfern eine ausgezeichnete Wasserstraße bietet. — Da der Boden mit verwitterter Lava bedeckt und deshalb sehr fruchtbar ist, so hat sich die Pflanzenwelt üppig entwickelt. Die wichtigsten Nutz- pflanzen sind die Kokos- und die Sagopalme, deren Früchte wertvolle Handelsartikel bilden. Ferner werden Sisalhanf, Kaffee und Kakao an- Abb. 116. Pfahlbauten auf den Admiralitätsinselu. gebaut; auch mit dem Anbau von Baumwolle und der Gewinnung von Kautschuk hat man günstige Versuche gemacht. — Die Tierwelt ist fast dieselbe wie in Australien. Unter den Vögeln sind noch der prachtvolle Paradiesvogel und der straußähnliche Kusar zu nennen. Die Schmetterlinge schillern in nie gesehener Farbenpracht. c) Bewohner. Die Eingeborenen sind die Papuas, Menschen von dunkelbrauner Hautfarbe, aber geistig höher steheud als die Austra- lier. Ihre Wohnungen sind am Ufer des Meeres und der Flüsse Pfahlbauten; im Innern sindet man auch auf hohen Bäumen errichtete Hütten, die nur mittelst Leitern zu erreichen sind. Werkzeuge aus Eisen kannten die Papuas früher nicht; sie gebrauchten nur solche aus 13*
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